
Wenn es mal wieder heiß hergeht: Verpackungen für die Heißsterilisation

Die Anforderungen an Verpackungen in der Lebensmittelindustrie sind so unterschiedlich wie die Produkte selbst. Manche Produkte stellen besonders hohe Anforderungen an ihre Verpackung, weil sie nicht nur geschützt, sondern auch über lange Zeit haltbar sein müssen, oft ohne Kühlung. Dabei geht es nicht nur um Frische, sondern vor allem um Lebensmittelsicherheit: Bakterien und Keime dürfen keine Chance haben.
Genau hier kommt Retort-Sterilisation ins Spiel. Bei diesem Verfahren wird das verpackte Lebensmittel in einem Druckkessel unter hohen Temperaturen und gesättigtem Wasserdampf sterilisiert. So bleibt das Produkt monatelang oder sogar jahrelang haltbar - und das, ohne auf Konservierungsstoffe zurückgreifen zu müssen. Doch damit das funktioniert, muss auch die Verpackung diesen extremen Bedingungen standhalten, ohne ihre Schutzfunktion zu verlieren.
Die Lösung? Retortenfeste Barriereverpackungen – eine speziell entwickelte Verpackungslösung, die genau für diese Anforderungen gemacht ist.
Retortenfeste Barriereverpackung
Die retortenfeste Barriereverpackung ist eine innovative Lösung für Lebensmittel, die einer thermischen Sterilisation standhalten müssen. Sie wurde speziell entwickelt, um den hohen Temperaturen in Retorten souverän zu begegnen – und schützt dabei zuverlässig vor Sauerstoff, Feuchtigkeit und Licht. Diese Barriere ist entscheidend, um die Qualität sensibler Produkte langfristig zu bewahren: Geschmack, Farbe und Nährstoffe bleiben erhalten, während Oxidation - einer der größten Feinde haltbarer Lebensmittel - wirksam verhindert wird.
Ein weiterer bedeutender Vorteil: Produkte in dieser Verpackung benötigen keine Kühlung und verfügen über eine konstant lange Haltbarkeit. Das macht Lagerung und Distribution deutlich einfacher – und sorgt für zuverlässige Frische, wann immer sie gebraucht wird.
Im Vergleich zu traditionellen Behältern wie Dosen oder Glasverpackungen zeigt sich zudem ein praktischer und wirtschaftlicher Mehrwert: Die retortenfeste Barriereverpackung aus Kunststoff ist leichter und verursacht geringere Material- und Transportkosten. Dank dieser Kombination aus Effizienz, Schutzfunktion und Komfort ist sie eine zeitgemäße Antwort auf die Anforderungen moderner Lebensmittelverpackung.
Die Mehrschichtstruktur
Eine retortenfeste Barriereverpackung basiert auf einer siebenlagigen Folienstruktur, die speziell entwickelt wurde, um den Anforderungen des Retort-Prozesses gerecht zu werden. Die äußere Schicht besteht in der Regel aus Polypropylen (PP), das für seine Flexibilität und Stabilität bekannt ist.
Diese Schicht schützt das Produkt vor äußeren mechanischen Einflüssen und gewährleistet, dass die Verpackung während des gesamten Prozesses unversehrt bleibt. Im Inneren befindet sich eine Schicht aus recyceltem Polypropylen, Dies trägt nicht nur zur Haltbarkeit der Verpackung bei, sondern hilft auch, den gesamten Herstellungsprozess umweltfreundlicher zu gestalten.
Die zentrale Barriere-Schicht aus Ethylen-Vinyl-Alkohol (EVOH) spielt eine entscheidende Rolle. EVOH ist ein hervorragender Schutz gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit und verhindert somit Oxidation und den Verlust von Nährstoffen und Geschmack. Diese Schicht sorgt dafür, dass das verpackte Produkt auch bei längerer Lagerung seine ursprüngliche Qualität behält. Sie schützt auch vor der Bildung von Mikroorganismen, die die Lebensmittelsicherheit beeinträchtigen könnten.
Die weiteren Schichten in der Verpackung dienen der Haftung und der Stabilität, sodass die verschiedenen Materialschichten zuverlässig miteinander verbunden bleiben.

Symmetrische und asymmetrische Folienstrukturen
Greiner Packaging bietet seinen Kunden die Wahl zwischen einer symmetrischen und asymmetrischen Folienstruktur.
Die symmetrische Struktur zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Schichten des Materials gleichmäßig dick sind. Diese gleichmäßige Verteilung sorgt für eine konsistente Barriereleistung und eine stabile Form der Verpackung. Eine besondere Charakteristik dieser Struktur ist der Einsatz von Additiven in der zentralen EVOH-Schicht. Sie verbessern die Barriereeigenschaften der EVOH-Schicht unter hohen Temperaturen, wodurch die Schicht während des Retort-Prozesses stabil bleibt und den Sauerstoffaustausch verhindert. Dies ist entscheidend, um die Haltbarkeit des Produkts zu verlängern. Durch die gleichmäßige Verteilung der Schichten kann die Verpackung dünner gestaltet werden, was den Materialeinsatz effizienter macht und die Produktionskosten senkt. Auch aus Nachhaltigkeitssicht hat diese Struktur Vorteile, da der geringe EVOH-Anteil den Recyclingprozess kaum beeinträchtigt und so die Recyclingfähigkeit verbessert.
Die asymmetrische Folienstruktur bietet ebenso eine hervorragende Barriereleistung für die Retort-Sterilisation, wobei diese durch eine gezielte Schichtdickenverteilung erreicht wird. Die inneren, näher am Lebensmittel liegenden PP-Schichten sind dicker als die äußeren, wodurch die EVOH-Barriere wirksam vor Hitze und Feuchtigkeit geschützt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Struktur ist die Flexibilität beim Aufbau der EVOH-Schicht: Je nach Einsatz von Additiven kann diese dicker, gleich dick oder sogar dünner ausfallen als bei der symmetrischen Variante. So kann, abgestimmt auf Produktanforderungen und Kundenbedürfnisse, der Additiveinsatz reduziert oder ganz darauf verzichtet werden. Dies kann die Nachhaltigkeit der Verpackung zusätzlich fördern.
Beide Strukturvarianten bringen ihre eigenen Vorzüge mit sich, ebenso wie ganz individuelle Herausforderungen. So kann der Einsatz von Additiven in der EVOH-Schicht zwar funktionale Vorteile bieten, jedoch die Recyclingfähigkeit beeinträchtigen und die Farbgebung verändern - was bei markentreuen Designs zum Stolperstein werden kann. Die additivfreie oder -reduzierte Alternative hingegen erfordert dickere Innenschichten, was den Materialverbrauch erhöht. Es zeigt sich: Keine Lösung ist pauschal überlegen. Entscheidend ist vielmehr, flexible Konzepte zu entwickeln, die sich passgenau an die spezifischen Anforderungen des Produkts anschmiegen.

Inline-Produktion: Höhere Effizienz und Kostenvorteile
Greiner Packaging bietet ein breites Spektrum an Produktionstechnologien für mehrschichtige, starre Barriereverpackungen - jede davon sorgfältig darauf ausgelegt, den vielfältigen Anforderungen moderner Verpackungslösungen gerecht zu werden. Eine besonders wegweisende Methode stellt dabei der sogenannte Inline-Prozess dar, der sich nicht nur durch seine Effizienz, sondern auch durch seine bemerkenswerte Flexibilität auszeichnet. Der Inline-Prozess ermöglicht eine effiziente und kostensparende Produktion, da alle Schritte – von der Extrusion bis zur Formung und Verarbeitung – direkt in einer kontinuierlichen Produktionslinie miteinander verbunden sind. Diese Vorgehensweise minimiert Umrüstzeiten und sorgt für eine schnelle Fertigung, wodurch Zeit und Ressourcen eingespart werden. Zudem bietet der Inline-Prozess eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung der Verpackung, insbesondere bei der Anpassung der Dicke aller Schichten, um die Verpackung optimal auf die jeweiligen Produktanforderungen abzustimmen.
Ein weiterer Vorteil des Inline-Prozesses ist die Reduzierung von Materialabfällen. Reste, die während der Produktion entstehen, können sofort wiederverwendet und in den Kreislauf integriert werden. Dies trägt zu einer umweltfreundlicheren Produktion bei, indem Abfälle minimiert und Ressourcen effizient genutzt werden. Auch die schnelle und kontinuierliche Produktion führt zu einer höheren Kapazität und einer schnelleren Markteinführung, was den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Durch diese Effizienz und Flexibilität ist der Inline-Prozess eine kosteneffektive und nachhaltige Lösung für die Herstellung von retortenfesten Barriereverpackung.
Märkte für retortenfeste Barriereverpackung
Hochwertiges Nassfutter für Haustiere stellt hohe Anforderungen an die Verpackung. Haustierbesitzer erwarten, dass das Futter nicht nur frisch und sicher bleibt, sondern auch umweltfreundlich verpackt ist. Retortenfeste Barriereverpackungen erfüllen all diese Erwartungen auf ausgezeichnete Weise, indem sie die Haltbarkeit des Nassfutters verlängern - ganz ohne die Notwendigkeit für künstliche Konservierungsstoffe. Das Futter bleibt über längere Zeiträume hinweg frisch und geschmacklich unverändert, was sowohl die Lagerung als auch den Transport vereinfacht. Zugleich bietet diese Verpackung eine nachhaltige Lösung und trägt zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei. Da weniger häufige Lieferungen erforderlich sind und das Verpackungsmaterial effizient recycelbar ist, kommt es auch der Umwelt zugute.
Auch im Markt der Fertiggerichte erweist sich die retortenfeste Barriereverpackung als geeignete Lösung. Verbraucher wünschen sich Produkte, die nicht nur schnell und praktisch, sondern auch von hoher Qualität und Sicherheit sind. Diese Verpackung sorgt dafür, dass Fertiggerichte länger haltbar bleiben, ohne dass Konservierungsstoffe notwendig sind, und bewahrt dabei Geschmack und Nährstoffe des Produkts. Dank der hohen Temperaturbeständigkeit der Verpackung bleiben die Fertiggerichte auch bei der Sterilisation oder Pasteurisation sicher und behalten ihre ursprüngliche Qualität. Darüber hinaus leistet diese Verpackungslösung einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks.
Für Produkte wie Säuglings- und Kleinkindnahrung sowie für medizinische Ernährung, die häufig in der Versorgung älterer oder pflegebedürftiger Personen zum Einsatz kommt, bietet die retortenfeste Barriereverpackung eine ideale Lösung. Sie schützt diese empfindlichen Lebensmittel zuverlässig vor äußeren Einflüssen, die die Qualität und Nährstoffzusammensetzung gefährden könnten. Besonders entscheidend ist der Schutz vor Sauerstoff und Feuchtigkeit, die wertvolle Nährstoffe zerstören können. Dank dieser speziellen Verpackung bleibt der Nährstoffgehalt auch bei längeren Lager- oder Transportzeiten stabil, sodass die Qualität des Produkts stets gewährleistet ist.